Marktentwicklung im Luxussegment zeigt transformative Trends
Im Kontext der stagnierenden globalen Luxusindustrie, die ein Volumen von rund 1,5 Billionen Euro aufweist, zeichnen sich neue Dynamiken ab. Laut einer aktuellen Studie von Bain & Company und Fondazione Altagamma bleibt die Branche stabil, während spezifische Segmente Herausforderungen erleben. Die Veränderungen sind signifikant, insbesondere im Bereich der persönlichen Luxusgüter, deren Markt erstmals seit der Finanzkrise von 2008/2009 einen Rückgang verzeichnet und auf schätzungsweise 363 Milliarden Euro fällt – ein Minus von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Verlagerung hin zu Erlebniskonsum
Die Konsumenten verschieben ihr Interesse zunehmend zu hochwertigen Erlebnissen wie Reisen und Wellness, was als „Erlebniskonsum“ bezeichnet wird. Dieser Trend spricht vor allem wohlhabende Käufer an und stabilisiert den Markt in Zeiten rückläufiger Ausgaben für materielle Luxusgüter. Während Produkte wie Lederwaren und Uhren weniger an Bedeutung gewinnen, zeigen Kategorien wie Parfums, Schmuck und Brillen ein Wachstum, da sie kleinere, erschwinglichere Luxusoptionen bieten, die besonders die Generation Z ansprechen.
Notwendigkeit zur strategischen Anpassung
Für Luxusmarken wird es immer wichtiger, ihre Strategien der veränderten Kundenstruktur anzupassen. Die Studie hebt hervor, dass eine Konzentration auf Top-Kunden und die Implementierung von personalisierten Ansätzen entscheidend sind. Die Nutzung von Technologien, insbesondere Künstlicher Intelligenz, wird als essenziell erachtet, um individuelle Kundenerlebnisse zu schaffen und die Markenattraktivität zu steigern.
Im stationären Handel zeigen Monobrand-Stores mit einem Marktanteil von 36 Prozent weiterhin Relevanz, während das Outlet-Segment leicht auf 14 Prozent ansteigt. Gleichzeitig normalisiert sich der Online-Handel und erreicht etwa 20 Prozent des globalen Luxusmarkts, wobei bis 2030 ein weiterer Anstieg prognostiziert wird.
Regionale Marktunterschiede und zukünftige Wachstumschancen
Die regionalen Entwicklungen sind uneinheitlich: Während die USA und Japan positive Trends aufweisen, zeigt sich der chinesische Markt schwach. In Europa beflügeln Tourismusströme, insbesondere in Südeuropa, das Geschäft. Märkte in Schwellenländern wie Lateinamerika und Indien bieten langfristig Potenzial. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2030 rund 50 Millionen neue Luxus-Konsumenten gewonnen werden könnten.
Ausblick auf die kommenden Jahre
Die Luxusbranche hat die Möglichkeit, 2025 leicht positiv zu starten und somit in eine Wachstumsphase einzutreten. Die Schaffung von Begehrlichkeit bleibt von zentraler Bedeutung, unterstützt durch Handwerkskunst, Kreativität und markenspezifische Werte. Die zukünftige Marktentwicklung wird stark von der Fähigkeit der Unternehmen abhängen, innovative, technologiegestützte Prozesse zu implementieren und gleichzeitig die hohen Erwartungen der Verbraucher an das Luxus-Erlebnis zu erfüllen.
