B2B-E-Commerce: Wachstumstreiber in stürmischen wirtschaftlichen Zeiten

B2B-E-Commerce bleibt auf Wachstumskurs trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Marktsituation und Herausforderungen

Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland, gekennzeichnet durch Nullwachstum und rückläufige Produktionszahlen, zeigt die B2B-Branche eine bemerkenswerte Resilienz. Laut dem aktuellen B2B-Marktmonitor 2024 des IFH Köln, Creditreform, Intershop und CGI wird für dieses Jahr ein Rückgang der allgemeinen B2B-Umsätze um 1,7 Prozent auf 4,28 Billionen Euro prognostiziert. Diese Zahlen verdeutlichen den Druck, unter dem viele Hersteller und Großhändler stehen, während sich der E-Commerce-Sektor weiterhin als Wachstumstreiber erweist.

E-Commerce als Antrieb

Der E-Commerce-Umsatz im B2B-Sektor, einschließlich elektronischer Datenaustauschsysteme (EDI), zeigt für 2023 und 2024 ein starkes Wachstum, mit Zuwächsen von 8,1 und 6,6 Prozent. Die gesamten E-Commerce-Umsätze sollen in diesem Jahr 1,54 Billionen Euro erreichen. Dabei verzeichnen Online-Shops und Marktplätze die höchste Wachstumsrate, während die EDI-Umsätze langsamer ansteigen. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass Unternehmen zunehmend digitale Vertriebskanäle bevorzugen, um den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.

Monetarisierung von Services als Wachstumsmotor

Ein weiterer bedeutender Trend ist die Monetarisierung von Zusatzservices. Viele B2B-Unternehmen nutzen diese, um sich im Wettbewerb abzugrenzen und einen Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen. Insbesondere Expresslieferungen, Reparaturservices und Maschinenverleih haben sich als lukrative Angebote etabliert. Fast 79 Prozent der befragten Unternehmen sehen in der Monetarisierung von Services ein zusätzliches Umsatzpotenzial und planen, ihre Angebote in diesem Bereich auszubauen. Diese Entwicklung könnte entscheidend sein, um mit den steigenden Erwartungen der Kunden Schritt zu halten.

Betrugsschutz und KI-Implementierung im E-Commerce

Das gestiegene Betrugsrisiko im E-Commerce, das fast zwei Drittel der Unternehmen betrifft, hat die Branche dazu veranlasst, erhebliche Maßnahmen zur Betrugsprävention zu ergreifen. Die Nutzung von manuellen und automatisierten Prüfungen, sowie Identitätsüberprüfungen, nimmt zu, um Sicherheitslücken im digitalen Checkout zu schließen. Gleichzeitig erkennen 99 Prozent der B2B-Unternehmen das immense Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI). Die Implementierung von KI-Technologien zur Unterstützung von Verkaufsanalysen, dynamischen Preisgestaltungen und individuellen Produktempfehlungen ist auf einem hohen Niveau und zeigt, dass Unternehmen immer stärker auf datengestützte Entscheidungen setzen.

Ausblick

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten hat der B2B-E-Commerce das Potenzial, sich als stabiler Wachstumsträger zu behaupten. Unternehmen, die es verstehen, ihre digitalen Vertriebsstrategien zu optimieren und zusätzliche Dienstleistungen anzubieten, werden in der Lage sein, sich in einem sich schnell verändernden Markt erfolgreich zu positionieren. Diese Trends könnten maßgeblich dazu beitragen, die B2B-Branche aus der gegenwärtigen Krise zu führen und neue Umsatzquellen zu erschließen.

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