Chancen und Risiken am Black Friday: Wie Händler durch KI-gestützte Preisstrategien profitieren können

Herausforderungen und Chancen am Black Friday für den deutschen Einzelhandel

Der Black Friday gilt als ein bedeutendes Umsatzereignis im deutschen Einzelhandel, birgt jedoch auch erhebliche wirtschaftliche Risiken. Eine aktuelle Studie von Kearney, in Zusammenarbeit mit dem KI-Pricing-Anbieter 7Learnings, deckt auf, dass trotz Milliardengewinnen durch den Black Friday, Händler jährlich rund 300 Millionen Euro durch ineffiziente Preisstrategien einbüßen.

Preisstrategien unter der Lupe

Die Analyse zeigt, dass viele Händlern ihre Preisstrategien nicht ausreichend anpassen. Anstatt auf langfristige Preisoptimierungen zu setzen, verlassen sich viele Anbieter auf kurzfristige Rabattschlachten, die sich kaum auf die Gewinnmargen auswirken. So bleibt der zusätzliche Umsatz, der aufgrund der hohen Nachfrage am Black Friday generiert wird, oft hinter den Erwartungen zurück. Obwohl die Umsätze in dieser Zeit um 150 bis 200 Prozent steigen können, steigt der Gewinn lediglich um etwa sieben Prozent.

Die Rolle von KI im E-Commerce

Ein zentraler Punkt der Studie ist der Aufruf zur Implementierung KI-gestützter Preisstrategien. Der Einsatz solcher Technologien könnte Händler in die Lage versetzen, die Preise präziser an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und Wettbewerbspreise effektiver zu kontern. Beispielsweise hätten allein durch optimierte Rabattstrategien im letzten Jahr bis zu 290 Millionen Euro an zusätzlichem Gewinn realisiert werden können.

Die Mehrheit der Konsumenten, etwa 85 Prozent, plant, am Black Friday Einkäufe zu tätigen, wobei insbesondere Elektronik, Mode und Technik gefragt sind. Während Sparer oft Rabatte von 30 bis 50 Prozent erwarten, fallen die realisierten Nachlässe häufig geringer aus. Diese Diskrepanz bietet Händlern jedoch die Gelegenheit, durch bessere Preisgestaltung das Einkaufserlebnis zu optimieren und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Potenzial in preissensiblen Kategorien

Die Studie hebt besonders preissensible Segmente wie Kosmetik und Sportartikel hervor, in denen mit KI-gestützten Preismodellen erhebliche Umsatzpotentiale von bis zu 740 Millionen Euro mobilisiert werden könnten. Trotz dieser Chancen setzen bisher nur fünf Prozent der Einzelhändler auf solche fortschrittlichen Preisstrategien.

Fazit: Mehr als nur Rabatte erforderlich

Die Ergebnisse der Kearney-Studie verdeutlichen: Ein nachhaltiger Erfolg am Black Friday erfordert mehr als nur große Rabatte. Händler müssen ihre Preisstrategien überdenken und den technologischen Fortschritt nutzen, um nicht nur Umsatz zu generieren, sondern auch langfristig profitabel zu bleiben. Diese Entwicklung könnte wegweisend für die zukünftige Ausrichtung der Preisstrategien im Einzelhandel sein.

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