Wachstum der Mittelstädte im Einzelhandel: GfK-Studie zeigt klare Trends für 2024
In einem herausfordernden Marktumfeld gewinnt der stationäre Einzelhandel in mittelgroßen Städten zunehmend an Bedeutung. Die aktuelle GfK-Studie zur Einzelhandelszentralität für 2024 hebt hervor, dass Städte wie Zweibrücken und Straubing durch hohe Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland beste Voraussetzungen für ein florierendes Einzelhandelsumfeld bieten. Diese Entwicklung ist besonders relevant für Unternehmen, die in der stationären Handelslandschaft agieren oder planen, sich dort zu positionieren.
Analyse der Kaufkraft und Zentralität
Die Analyse zeigt, dass die durchschnittliche Einzelhandelskaufkraft der Deutschen 2024 auf 6.770 Euro pro Kopf steigt. Allerdings sind die regionalen Unterschiede signifikant: Während im Landkreis Starnberg die Kaufkraft bei 8.689 Euro liegt, ist sie in Gelsenkirchen auf nur 5.715 Euro gesenkt. Eine hohe Kaufkraftbindung stellt für den Einzelhandel einen wesentlichen Faktor dar, um positive Geschäftsergebnisse zu erzielen. Über 400 der deutschen Landkreise verzeichnen Kaufkraftzuflüsse, insbesondere in urbanen Mittelzentren.
Top-Plätze der Einzelhandelszentralität
Die Studie ermittelt, dass Mittelstädte die Liste der attraktivsten Einzelhandelsstandorte dominieren. Zweibrücken führt mit einer außergewöhnlichen Einzelhandelszentralität von 230,4, gefolgt von Straubing und Passau. Diese Städte profitieren von einem starken Einzelhandelsmix und ziehen damit Kunden aus dem Umland an, was deren wirtschaftliche Stabilität fördert.
Marktchancen für Einzelhändler
Mit einem Gesamtumsatz von 476,7 Milliarden Euro für den stationären Einzelhandel bleibt der Markt 2024 stabil. Die Ballungsräume, insbesondere Berlin, Hamburg und München, sind nach wie vor dominant, jedoch verlieren sie an Bedeutung im Vergleich zu Mittelstädten. Zweibrücken erreicht im Pro-Kopf-Umsatz 11.872 Euro, was nahezu doppelt so hoch ist wie der Landesdurchschnitt. Dies verdeutlicht das enorme Umsatzpotential, das Mittelstädte für Händler bieten.
Strategische Empfehlungen für die Standortplanung
Filip Vojtech, Geomarketing-Experte bei NIQ-GfK, betont die Wichtigkeit, Mittelstädte in die Expansionsstrategie von Einzelhändlern einzubeziehen. Die hohe Zentralität und das ansprechende Handelsangebot dieser Standorte machen sie zu Schlüsselakteuren in der Zukunft des stationären Verkaufs. Händler sind gut beraten, die regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen, um von den sich abzeichnenden Trends zu profitieren.
Fazit
Die Ergebnisse der GfK-Studie zeigen, dass Mittelstädte nicht nur eine zunehmend zentrale Rolle im Einzelhandel einnehmen, sondern auch eine vielversprechende Plattform für zukünftiges Wachstum bieten. Händler sollten ihre Strategien anpassen, um von der Kaufkraft und der zentralen Positionierung in diesen Städten zu profitieren. Diese Entwicklung könnte wegweisend für die gesamte Einzelhandelslandschaft in Deutschland sein.
